Epiklese

Die Epiklese, die Bitte um den Heiligen Geist, ist ein Gebet, das als Bestandteil des Abendmahlsgebets gesprochen wird. Sie ist wegen der zentralen Bedeutung des Heiligen Geistes für die reformierte Abendmahlstheologie und für den Gottesdienst überhaupt besonders wichtig (siehe Abendmahl theologisch).

In der Epiklese wird der Heilige Geist auf die Teilnehmenden, in manchen Liturgien auch auf die Elemente Brot und Wein, herabgerufen. Zur Verdeutlichung des Gegenwarts- und Situationsbezugs der Epiklese kann der Liturge während des Gebets mit einer oder beiden Händen eine Segensgeste über die Elemente und die Gemeindeglieder andeuten.

Durch den Heiligen Geist ist Gott im Hier und Jetzt der versammelten Gottesdienstgemeinde anwesend. Allerdings ist der Heilige Geist keine sicht- oder greifbare Materie. Er wird in der Bibel als Hauch oder Wind umschrieben, der „weht, wohin er will“ (Joh 3,8). Er ist der Liturgin oder den Gemeindegliedern nicht verfügbar. Seine Anwesenheit kann deshalb nur erbeten werden. Die Bitte um den Heiligen Geist ist motiviert von der Zusage Jesu, dass er an seiner Stelle den Heiligen Geist als „Tröster“ zu den Menschen schickt.