Friedensgruss
In manchen reformierten Gemeinden wird nach dem gemeinsamen Beten des Unser Vaters und vor der Austeilung des Abendmahls ein Friedensgruss geteilt. Beim Friedensgruss werden die Gottesdienstteilnehmenden aufgefordert, ihren jeweiligen Nachbarn mit einem Handschlag „Frieden“ zuzusprechen. Meistens wird diese Aufforderung durch einen biblischen Zuspruch eingeleitet, der das Motiv „Frieden“ beinhaltet.
Der Friedensgruss orientiert sich an der im orientalischen Raum gebräuchlichen Formulierung „Friede sei mit dir!“ und kann mit „Und (auch) mit dir!“ beantwortet werden. Gleichzeitig erinnert der Friedensgruss an die in vielen neutestamentlichen Briefen verwendete Grussformel „Gnade sei mit Euch und Friede von Gott“. Auch ein einfaches „Schalom“ könnte als gegenseitiger Zuspruch dienen und damit die für manche Teilnehmende problematische persönliche Anrede („mit Dir“) umgehen.
Durch den Friedensgruss können sich die Teilnehmenden vor dem Genuss des Abendmahls ihre gegenseitige Versöhnung bewusstmachen (vgl. 1. Kor 11,27–32). Er bringt zudem in einer Welt des Unfriedens den Wunsch nach Frieden zum Ausdruck. Das Abendmahl verweist somit auch auf das Reich Gottes, in dem Frieden und Gerechtigkeit verheissen sind und macht es ein Stück weit im Hier und Jetzt erfahrbar.