Zurüstung des Tisches und Einladung
Meist stehen im Abendmahlsgottesdienst Kelche und Brote schon seit Beginn der Feier auf dem Tisch bereit; sie sind mit Servietten zugedeckt. Das Abendmahl ist also bereits im Raum sichtbar. Diese Sichtbarkeit der Elemente hat Auswirkungen auf das liturgischen Geschehen, das dem eigentlichen Mahl vorausgeht. Mancherorts werden Brot und Wein auch erst kurz vor dem eigentlichen Abendmahlsteil hereingebracht und in die Krüge gefüllt, bzw. auf die Brotschale gelegt.
Das Abdecken oder Zubereiten von Brot und Wein ist kein nebensächlicher Akt, sondern signalisiert visuell und zeichenhaft den Beginn des Rituals. Es kann in der Stille erfolgen oder durch Musik begleitet werden. Die Zurüstung weist bereits voraus auf das „Kommt, es ist alles bereit“ kurz vor der Austeilung. Sowohl die Gestaltung und Organisation des Abendmahlstisches wie auch der Akt der Zurüstung verdienen viel Sorgfalt. Damit wird sinnenfällig vor Augen geführt: Das Abendmahl ist – in aller reformierten Schlichtheit – ein Festmahl.
Nach dieser zeichenhaften Eröffnung folgen die einleitenden Worte der Liturgin. Diese Hinführung umfasst eine Einladung zum Mahl und kann mehr oder weniger ausführlich die Bedeutung des folgenden Geschehens vergegenwärtigen. Im Abendmahlsformular I in der Liturgie Taschenausgabe heisst es beispielsweise:
„Jesus Christus lädt uns alle ein an seinen Tisch:
zum Fest der Erinnerung an Gottes Wege mit seiner Welt,
zum Fest der Gemeinschaft untereinander und mit Gott,
zum Fest der Hoffnung auf eine neue Erde
und einen neuen Himmel.“