Verkündigung

Der Verkündigungsteil bildet im Predigtgottesdienst die Mitte der liturgischen Dramaturgie. Er ist eingebettet in zwei Gebetsteile, die Anbetung und die Fürbitte, die wiederum umrahmt sind von Anfangs- und Schlussteil.

Im Verkündigungsteil ist die Gemeinde hörende, aber gleichzeitig auch antwortende Gemeinde. Biblische Texte werden gelesen und ausgelegt, Leben und Evangelium verknüpft. Im inneren Dialog reagieren die Gottesdienstteilnehmenden auf das Gehörte, stimmen zu, formulieren Widerspruch, lassen sich berühren und verändern. Bibeltext, Prediger und die Hörerinnen kommen miteinander ins Gespräch.

Auf die Schriftlesung, die gleichzeitig der Predigttext sein kann oder einen weiteren Text ins Spiel bringt, folgen Lied, Predigt und die Musik zur Predigt, welche diese noch einmal aufnimmt, verdichtet und Raum schafft für eigene Gedanken. Anstelle von Instrumentalmusik kann ein Lied gesungen oder – gleichsam als Antwort auf die Predigt – ein Glaubensbekenntnis gesprochen werden.

Liturgische Elemente:

Lesung
Lied zur Verkündiung
Predigt
Zwischenspiel bzw. Musik zur Predigt (oder Lied / Glaubensbekenntnis)

Literatur

David Plüss, Predigtgottesdienst, in: ders., Katrin Kusmierz, Matthias Zeindler, Ralph Kunz (Hg.), Gottesdienst in der reformierten Kirche. Einführung und Perspektiven, Zürich 2017, 193–233.

Kirchenrat des Kantons Zürich, Zürcher Kirchenbuch. Kommentar I. Teil und Einführung zur Gottesdienstordnung, Zürich o.J., 46f.