Advent, Weihnachten & Jahreswechsel

Adventszeit

Die Adventszeit beginnt mit dem ersten Adventssonntag und endet mit den Feiern an Heiligabend, dem 24. Dezember. Sie ist eine Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Das durchgängige Motiv der Adventszeit ist die Erwartung der Ankunft des Messias, des wahren Königs, der Gerechtigkeit und Frieden herstellt. Daher werden vorwiegend Verheissungstexte aus den Prophetenbüchern des Alten Testaments und aus dem Neuen Testament vor allem das Magnifikat (Lk 1,46–55) gelesen.

Zur freudigen Erwartung des gerechten Königs gehört auch die Besinnung auf die Dunkelheit und die Ungerechtigkeit in der Welt und im Leben der Gläubigen.

Weihnachten

Die Weihnachtszeit ist die erste hohe Festzeit im Kirchenjahr. Sie beginnt mit Heiligabend (24. Dezember) und dauert bis zum Epiphaniassonntag (erster Sonntag nach dem 6. Januar). Im Zentrum dieser Festzeit steht die Erinnerung an die Geburt Jesu und seine ersten zwei Lebenswochen, in welchen er den ihm verheissenen Namen erhält sowie von den Weisen aus dem Morgenland besucht und als Messias bestätigt wird (Epiphanie). Die Geburt Jesu wird als Hinwendung Gottes zu allen Menschen gedeutet und als Anfang des Himmelreiches auf Erden.

Das Weihnachtsfest ist – anders als das Osterfest – am Kalenderjahr ausgerichtet. Der Weihnachtstag fällt bei den Westkirchen auf den vierten Tag nach der Wintersonnenwende. Weihnachten war daher auch das Fest, bei dem die Rückkehr der Sonne nach dem dunkelsten Tag gefeiert wurde. In den westlichen Kirchen wurde so die ‚unbesiegbare Sonne’ (Sol invictus) mit dem Messias Jesus identifiziert.

In die Weihnachtszeit gehören neben den neutestamentlichen Erzählungen zu Geburt, Namensnennung und Epiphanie auch zahlreiche Traditionen, Lieder und bekannte Musikstücke, die breite kulturelle Akzeptanz geniessen. Besonders an Krippenspielen und Anlässen mit traditionellen Weihnachtsliedern nehmen breite Bevölkerungsschichten teil: eine gute Gelegenheit für Liturgen, mit Menschen zu feiern, die mit Gottesdienst weniger vertraut sind.

Jahreswechsel

Vermehrte Beachtung verdient der Kalenderjahreswechsel als Übergangsritual im Leben vieler Menschen. Einige reformierte Gemeinden bieten deshalb am Altjahresabend eine liturgische Segensfeier oder einen Neujahrsgottesdienst an.

Seit jeher eine wichtige Rolle spielt das Glockengeläut als öffentlich hör- und spürbares Signal des Übergangs, das die Menschen in einem Moment der Besinnung sammelt: das Ausläuten des Jahres – zuweilen nur durch die tiefen Glocken –, der Stundenschlag, gefolgt vom Einläuten des neuen Jahres mit allen Glocken.

Ausserdem gewinnt im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel die Jahreslosung der Herrnhuter Gemeinden in vielen reformierten Gemeinden als kirchliches Jahresmotto an Bedeutung.