Weihnachten

Die Weihnachtszeit ist die erste hohe Festzeit im Kirchenjahr. Sie beginnt mit Heiligabend (24. Dezember) und dauert bis zum Epiphaniassonntag (erster Sonntag nach dem 6. Januar). Im Zentrum dieser Festzeit steht die Erinnerung an die Geburt Jesu und seine ersten zwei Lebenswochen, in welchen er den ihm verheissenen Namen erhält sowie von den Weisen aus dem Morgenland besucht und als Messias bestätigt wird (Epiphanie). Die Geburt Jesu wird als Hinwendung Gottes zu allen Menschen gedeutet und als Anfang des Himmelreiches auf Erden.

Das Weihnachtsfest ist – anders als das Osterfest – am Kalenderjahr ausgerichtet. Der Weihnachtstag fällt bei den Westkirchen auf den vierten Tag nach der Wintersonnenwende. Weihnachten war daher auch das Fest, bei dem die Rückkehr der Sonne nach dem dunkelsten Tag gefeiert wurde. In den westlichen Kirchen wurde so die ‚unbesiegbare Sonne’ (Sol invictus) mit dem Messias Jesus identifiziert.

In die Weihnachtszeit gehören neben den neutestamentlichen Erzählungen zu Geburt, Namensnennung und Epiphanie auch zahlreiche Traditionen, Lieder und bekannte Musikstücke, die breite kulturelle Akzeptanz geniessen. Besonders an Krippenspielen und Anlässen mit traditionellen Weihnachtsliedern nehmen breite Bevölkerungsschichten teil: eine gute Gelegenheit für Liturgen, mit Menschen zu feiern, die mit Gottesdienst weniger vertraut sind.

Literatur

Martin Hailer, Weihnachten als Religionskritik, in: Matthias Zeindler, David Plüss (Hg.), “In deiner Hand meine Zeiten …” Das Kirchenjahr – reformierte Perspektiven, ökumenische Akzente, Zürich 2018, 57–74.