Trauung

„Eine kirchliche Trauung bringt wie jeder Gottesdienst grundlegende Dimensionen zur Geltung: Die anamnetische Dimension verweist auf Gott als Schöpfer des Lebens und Quelle von Liebe und Vergebung und auf die Geistkraft Gottes zur Gestaltung der Zukunft; die epikletische Dimension erbittet Gottes Segen und Beistand; die Dimension des Bekenntnisses stellt das eheliche Versprechen von Treue und Verantwortung in den Rahmen des Glaubens; in der gottesdienstlichen Gemeinschaft manifestiert sich die Einbettung der Ehe in Familie und Gesellschaft. Hingegen ist eine reformierte Trauung weder ein Rechtsakt wie die zivile Trauung noch ein Sakrament wie die Ehe nach katholischem Verständnis.

Konstitutive Elemente eines Traugottesdienstes sind:
  • die Verkündigung von Gottes Leben spendender Schöpferkraft und seiner Zuwendung in Jesus Christus
  • das Versprechen der Eheleute, ihre Partnerschaft im Licht dieser Zuwendung zu führen
  • der Zuspruch von Gottes Segen für die geschlossene Ehe
  • die Fürbitte für das Paar, die Familie und für Menschen in unterschiedlichen Beziehungsverhältnissen
  • die aktive Beteiligung der Gemeinde am gottesdienstlichen Geschehen.”

(Liturgie Taschenausgabe, Zürich 2011, 71)