Gesangbuchkonzept und Kriterien
Bei Beginn der eigentlichen Gesangbucharbeit im Jahre 1985 wurde ein Konzept formuliert und beschlossen. Daraus sind hier die ersten Punkte („Funktion, Gesangbuchtyp“) wiedergegeben:
- Das Gesangbuch (GB) soll primär dem Gemeindegottesdienst mit Einschluss des Familiengottesdienstes dienen. Mit Spezialgesangbüchern wie Kinder-, Jugend- oder anderen Gruppengesangbüchern soll es sich teilweise überschneiden, diese aber nicht überflüssig machen. (Spätere Revisionen dieser Gesangbücher müssten dann bei Liedern, die sie mit dem Kirchengesangbuch gemeinsam haben, ihre Fassung diesem anpassen.)
- Das GB soll auch Sprechtexte für den Gottesdienst anbieten.
- Das GB soll auch nicht-liedmäßige Gesänge enthalten.
- Es sind auch Kanons aufzunehmen.
- In zweiter Linie soll das GB auch brauchbar sein für die Seelsorge und für die persönliche Andacht (Aufnahme von Liedtexten ohne Noten, Bibeltexten, Gebeten, Meditationstexten usw.).
- Die Anzahl der Nummern darf höher sein als im jetzigen GB und kann nicht im voraus begrenzt werden.7. In stilistischer Hinsicht soll sich das GB möglichst weit öffnen, doch soll Triviales in Text und Melodie vermieden werden, und das traditionelle Kirchenlied soll seinen gebührenden Platz behalten. Durchschnittliche Maßstäbe sollen nicht unterboten werden; aber das GB soll ein GB für alle sein.
Für die Entscheidung, ob ein Stück aufzunehmen sei, hat die Kleine Gesangbuchkommission die folgenden Kriterien aufgestellt:
- Text
– 1. verständliche, korrekte Sprache
– 2. dichterische Sprache
– 3. dem biblischen Zeugnis entsprechend
– 4. allgemeingültige Grunderfahrung - Melodie
– 5. innere Stimmigkeit
– 6. Singbarkeit
– 7. Wort-Ton-Verhältnis - Allgemeines
– 8. Funktionswert
– 9. Gewicht im abendländischen Kulturraum10. Tradition/Erprobungszeit