Das Reformierte Gesangbuch – ein Kurzportrait
Das Reformierte Gesangbuch ist ein Gemeinschaftswerk der Deutschschweizer reformierten Kirchen. Nach demjenigen von 1952 ist es erst ihr zweites gemeinsames Gesangbuch. Obschon ein großer Teil der Lieder des alten Gesangbuchs darin wieder erscheinen – manchmal in leicht veränderter Form – ist es ein wirklich neues Buch.
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Neu sind viele Lieder, die in ihren Aussagen und in ihrer Sprache näher bei unserer Gegenwart stehen. In ihnen können wir als Menschen unserer Zeit unseren Glauben, aber auch unsere Fragen und unseren Zweifel ausdrücken, können uns über unsere Verantwortung für Mitmenschen und Mitwelt Rechenschaft ablegen.
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Neu sind außer der vertrauten Form des Strophenliedes nun auch Kanons, Singsprüche, Leitverse, liturgische Elemente und freie Singformen im Gesangbuch enthalten, welche dem Gemeindegesang neue Möglichkeiten und neue Aufgaben im Gottesdienst erschließen.
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Neu ist der stark erweiterte Textanteil: Texte für das gemeinsame Sprechen im Gottesdienst, Bibeltexte zur Einführung in die einzelnen Gesangbuch-Abschnitte, Gottesdienst-Gerüste für den Gemeindegottesdienst, ausführliche Vorschläge für das gemeinsame Morgen-, Mittags-, Abend- und Nachtgebet, Gebete für den persönlichen Gebrauch. Das Gesangbuch will ein Begleiter für das ganze geistliche Leben sein: in der Gemeinde, im kleinen Kreis, in der Familie, im „stillen Kämmerlein“.
- Neu ist schließlich der ökumenische Charakter des Gesangbuchs. 1998 wurde auch in den römisch-katholischen Gemeinden ein neues Gesangbuch eingeführt, das parallel zu dem unsrigen entstanden ist. Viele Lieder und Gesänge stehen in beiden Büchern, über Auswahl und Fassung hat ein reger Austausch zwischen den Gesangbuchgremien stattgefunden, und auch im äußeren Erscheinungsbild sind die Bücher aufeinander abgestimmt – bis hin zur gemeinsamen Buchgrafik. Das gemeinsame Repertoire von rund 240 Gesängen ist auch in das neue Christkatholische Gesangbuch (2004/2005) übernommen worden.