Kernlieder
Kernliederliste zum Reformierten Gesangbuch
Auch Menschen unserer Zeit singen gerne, wenn die Voraussetzungen gut sind. Dazu gehört, dass das eigene Singen im gemeinsamen Gesang aufgehoben und getragen ist. Ein gemeinsames Repertoire, eine Anzahl von Liedern, die vielen Menschen bekannt sind, gehört darum zu den wichtigsten Voraussetzungen gemeinsamen Singens. Das Repertoire von Liedern, die bei einem großen Teil der Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer als bekannt vorausgesetzt werden können, wird vielerorts laufend kleiner, und im kirchlichen Unterricht werden Gesangbuchlieder wenig eingesetzt.
Diesem Problem soll mit einer Kernliederliste begegnet werden, wie sie auch für die evangelischen Kirchen in Deutschland erarbeitet worden ist. Die vorliegende Liste ist vom Vorstand der Liturgie- und Gesangbuchkonferenz vorgeschlagen und nach einer breiten Vernehmlassung auf Grund von vielen Rückmeldungen aus Pfarrerschaft, Katechetik und kirchenmusikalischem Dienst überarbeitet worden.
Die Liste stellt ein Minimalrepertoire von dreißig Liedern dar, das möglichst viele Menschen kennen sollen. Die Anzahl ist bewusst niedrig gehalten, damit beispielsweise in der Planung von Unterrichtszyklen möglichst alle Lieder Platz finden. Die Kernliederliste ist nicht als Beschränkung, sondern als Einstiegsplattform zu verstehen, von der aus ein breiteres Repertoire erarbeitet werden kann. Sie soll die Auswahl in einem ersten Schritt erleichtern und hoffentlich die Lust auf mehr wecken.
Die eigentliche Kernliederliste beschränkt sich auf Lieder aus der älteren Tradition. Sie will damit die Generationen verbinden und die Kontinuität sichern. Auf einer besonderen Liste werden zusätzlich einige neuere Lieder aufgeführt, die in den Gemeinden bereits gut aufgenommen worden sind und damit mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu einer künftigen erneuerten Tradition gehören werden. Dazu werden wenige besonders bekannte Kanons genannt. Ebenfalls separat aufgeführt sind vier Lieder, deren Bekanntheit weit herum als selbstverständlich vorausgesetzt werden kann, so dass sie auch unter weniger günstigen Voraussetzungen verwendbar sind.