Liederkommentare
- Einleitung
- Ökumenischer Liederkommentar
- Kurzkommentar
- Andere Kommentarwerke
Einleitung
Zu vielen Liedern des Gesangbuchs sind Kommentare verfasst worden. Sie informieren über Entstehung und Quellen, bieten mehr oder weniger ausführliche inhaltliche, formale, sprachliche und musikalische Analysen und geben Hinweise zu Funktion und Praxis. Direkt im Hinblick auf die Gesangbücher von 1998 verfasst wurde der Ökumenische Liederkommentar; andere Kommentarwerke sind meist zu anderen Gesangbüchern verfasst, leisten aber wegen des teilweise gemeinsamen Repertoires auch für das Reformierte Gesangbuch gute Dienste.
Nicht denselben Anspruch stellt der Kurzkommentar, der nur punktuell Hinweise zu allen singbaren Stücken des Gesangbuchs gibt.
Gesondert aufgeführt werden Kommentare zu Liedern der Kernliederliste
Ökumenischer Liederkommentar
Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Ökumenische Liederkommentar zum Katholischen, Christkatholischen und Reformierten Gesangbuch ÖLK (Reinhardt, Basel / Theologischer Verlag Zürich /Paulusverlag Freiburg CH). Er ist zwischen 2001 und 2009 in 6 Lieferungen erschienen und bietet gründliche Informationen über die etwa 160 Strophenlieder, die den Deutschschweizer Gesangbüchern gemeinsam sind (kenntlich am Kreuzchen bei der Liednummer), dazu jeweils ausführliche hymnologische Nachweise über Autorschaft, Entstehung, Quellen und Literatur. Es fehlen leider eine ganze Reihe von wichtigen Liedern, die nur im Reformierten Gesangbuch stehen, da die Kirchenleitungen die für eine konfessionelle Ergänzung des ÖLK erforderlichen Mittel nicht bewilligt haben.
Zusätzlich enthält der ÖLK in einigen Sachreferenzen zusammenfassende Darstellungen zu einzelnen liturgischen und hymnologischen Themenkreisen, so z.B. über die Tagzeitenfeiern, den Genfer Psalter oder die Gesangbuchgeschichte in der reformierten Deutschschweiz.
Der Kommentar kann über den Buchhandel bestellt werden.
Kurzkommentar
Im Kurzkommentar (verfasst von Andreas Marti) werden zu jedem singbaren Stück des Reformierten Gesangbuchs auf wenigen Zeilen einige Hinweise, Informationen oder Tipps geboten. Sie dienen einer ersten Information, können aber teilweise auch für Liedansagen oder für die Anzeige beispielsweise von Monatsliedern im Gemeindeblatt verwendet werden.
Andere Kommentarwerke
Andreas Marti: Singen, Feiern, Glauben. Hymnologisches, Liturgisches und Theologisches zum Reformierten Gesangbuch. Reinhardt, Basel 2001. 227 Sn. Erweiterte Buchfassung einer Aufsatzreihe in der Zeitschrift „Musik und Gottesdienst“ (1997–2000), jeweils zu einem der sechs Hauptkapitel des Reformierten Gesangbuchs. Die Lieder sind meist summarisch beschrieben; zu einzelnen finden sich auch ausführlichere Angaben.
Handbuch zum Evangelischen Kirchengesangbuch (HEKG) III,1: Liederkunde. Nrn.1-175. (Hg.: Eberhard Weismann u.a.), Göttingen 1966. III,2: Liederkunde. Nrn.176-394. (Hg. Joachim Stalmann, Johannes Heinrich), Göttingen 1990; Sonderband, Göttingen 1958. Dieses Kommentarwerk bezieht sich auf das vorherige deutsche Kirchengesangbuch von 1950, leistet aber immer noch gute Dienste. Nützlich sind vor allem die detaillierten hymnologischen Nachweise. Zum Auffinden der Lieder ist ein Evangelisches Kirchengesangbuch notwendig, da die Bände kein Register enthalten.
Handbuch zum Evangelischen Gesangbuch (HEG), Teil III, Liederkunde : Bisher erschienen Hefte 1-17 (2000–2013). Ähnliches Konzept wie HEKG. Zum Auffinden der Kommentare ist das Evangelische Gesangbuch (1993) erforderlich. Einige Kommentare sind in mehr oder weniger stark veränderter Fassung in den schweizerischen „Ökumenischen Liederkommentar“ übernommen und umgekehrt.
Hansjakob Becker u.a. (Hg.): Geistliches Wunderhorn. Große deutsche Kirchenlieder. Beck, München 2001. 568 S. Behandelt Kirchenliedklassiker vor allem unter literatur- und kulturgeschichtlichem Aspekt.
Karl Christian Thust: Die Lieder des Evangelischen Gesangbuchs. Kommentar zu Entstehung, Text und Musik. Band I: Kirchenjahr und Gottesdienst (EG 1-269). Kassel 2012, 484 Sn. Vermittelt hymnologische Information aus anderen Kommentarwerken (allerdings häufig nur summarisch belegt), analytische Hinweise zu Inhalt, Sprache und Melodie und Angaben zur Rezeption. Ansgar Franz (Hg.): Kirchenlied im Kirchenjahr. Fünfzig neue und alte Lieder zu den christlichen Festen. Francke, Tübingen/Basel 2002, 679 Sn. Ähnliches Konzept wie das “Wunderhorn”, aber unter Einbezug neuerer Lieder.
Dietrich Meyer: Das neue Lied im Evangelischen Gesangbuch. Lieddichter und Komponisten berichten. Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland. 2. Aufl. Düsseldorf 1997. 349 Sn. Das Buch ist nach Personennamen geordnet, bietet aber im Einzelnen häufig auch Informationen zu Liedern.
Wolfgang Heiner: Bekannte Lieder - wie sie entstanden. 2. Aufl., Hänssler, Stuttgart (1981) 1985. 646 Sn. Lieder aus dem pietistischen und freikirchlichen Bereich sowie “geistliche Volkslieder” sind hier vermehrt berücksichtigt. Hymnologische Nachweise sind meist eher spärlich und nicht durchgehend belegt.
Marc Kerling: Heut erstrahlt der Krippe Glanz. Gedanken zu den schönsten Advents- und Weihnachtsliedern. Grünewald, Mainz 2005. 320 Sn. Mehrheitlich Textmeditationen mit wenigen hymnologischen Angaben.
Im Internet aufgebaut wird das Historisch-kritische Liederlexikon, ein Projekt des Deutschen Volksliedarchivs. Es bietet Informationen zu traditionellen und populären Liedern, sowohl weltlichen wie geistlichen.
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