Gottesdienstforum Reformierte Schweiz

Liturgie- und Gesangbuchkonferenz

Die Liturgie- und Gesangbuchkonferenz der evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz (LGBK) engagiert sich seit 2015 für die Förderung der Bereiche Liturgie und Gemeindegesang. Sie koordiniert die Arbeit der deutschsprachigen Landeskirchen und der theologischen und kirchenmusikalischen Aus- und Weiterbildungsstätten. Die Mitgliedkirchen sind die 21 reformierten deutschsprachigen Landeskirchen. Sie bringen über die Abgeordnetenversammlung ihre Anliegen ein und finanzieren die Arbeit.

Die LGBK wahrt die gemeinsame Verantwortung für Gottesdienst und Musik in den evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz:

  • Sicherstellen des Informationsaustauschs und des Gespräch unter den Mitgliedkirchen über Fragen der Liturgie, der Kirchenmusik, insbesondere des Gemeindegesangs
  • Koordination der liturgischen und hymnologischen Arbeit in der deutsch- und italienischsprachigen Schweiz in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen, Gremien und Ausbildungsstätten. Die Zusammenarbeit wird getragen von projektbezogenen Arbeitsgruppen mit Fachleuten aus Liturgie und Kirchenmusik und unter Beteiligung von praxiserfahrenen Berufsleuten, welche die konkreten Projektaufträge ausführen. Die LGBK beauftragt folgende Gremien (Stand November 2022):

Koordinationsgremium

Das Koordinationsgremium steht seit 2020 unter der Leitung von Thomas Muggli-Stokholm. Die weiteren Repräsentationen im Gremium stellen die breite Vernetzung und ausgewogene und kompetente Themenbearbeitung sicher.
Die Mitglieder setzten sich zusammen aus

  • Vertretungen von kantonalen Gottesdienstfachstellen
  • Repräsentantinnen und Repräsentanten von Kantonalkirchen
  • einer Vertretung des Kompetenzzentrum Liturgik der Universität Bern
  • Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern
  • dem Präsidium der Liturgiekommission der Evangelischen Kirchen Schweiz (EKS)
  • einer Vertretung der Fachstelle Aus- und Weiterbildung A + W

Das Gremium sieht seine Hauptaufgabe darin, die liturgische und hymnologische Grundlagenarbeit zu vernetzen und entsprechende Projekte anzustossen und zu koordinieren.
So werden liturgische Inhalte erarbeitet, überarbeitet, koordiniert und vielfältige Materialien auf der Website zur Verfügung gestellt. Ein grosses Anliegen ist die Förderung einer zeitgemässen Gottesdienstpraxis und die verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dazu gehört auch das Engagement für die praktische Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Liturgie und Hymnologie.

Kommission für Kirchenmusik

An der Abgeordnetenversammlung 2022 wurde die Kommission für Kirchenmusik unter der Leitung von Andreas Hausammann eingesetzt. Die Kommission ging hervor aus der Fachkommission Popularmusik, die seit 2011 den neuen Musikstilen in den Gottesdiensten Rechnung getragen und der Popularmusik in den Kirchen und Gottesdiensten ein Gesicht gegeben hatte.
Ein Höhepunkt der Arbeit war die Nachfolge-Publikation Rise Up plus mit der Bereitstellung von Klaviersätzen und CD-Aufnahmen. In der Folge wurden Veranstaltungen, Fachtagungen und offene Singen anlässlich des Erscheinens von Rise Up plus konzipiert und durchgeführt.
Gut 10 Jahre später ist man sich heute einig, dass es eigentlich nur eine Kirchenmusik gibt, und diese in unterschiedlichen Stilrichtungen gepflegt und gespielt wird. Dies zeigt auch die Besetzung der Fachkommission, die aus Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern aller Stilrichtungen und Ausbildungshintergründen besteht.
Die Kommission für Kirchenmusik fördert die Vernetzung im Bereich Kirchenmusik mit den Ausbildungsstätten, mit kantonalkirchlichen Fachstellen oder Fachverantwortlichen, mit Verbänden und weiteren Gremien. Sie trägt zur Qualitätssicherung der Kirchenmusik und des Gemeindegesangs in der ganzen musikalischen Vielfalt bei. Dazu gehört die Förderung kirchlicher Popularmusik in den Gemeinden. Mit alldem soll die Kirchenmusik in ihrer ganzen Vielfalt gefördert werden. Dann formt sie im Zusammenspiel mit dem Wort eine Liturgie, welche die Feiernden anspricht und am Gottesdienst beteiligt.

Gesangsprozess

Die Abgeordneten der LGBK haben an ihrer Versammlung vom 8. Juni 2022 ein Vorprojekt zum Gesangsprozess einstimmig verabschiedet. Damit ist ein wichtiger Schritt im Prozess erfolgt, den die LGBK an einer Retraite im November 2021 startete. Als nächstes wird eine Projektgruppe ihre Arbeit aufnehmen und bis zur nächsten Delegiertenversammlung im Juni 2023 ein Konzept für die nächsten fünf Jahre zur Abstimmung vorlegen.
Im Fokus des Projektauftrags stehen die Singförderung und die Ermutigung zum lustvollen Singen in der Gemeinde. Kirchengesänge sollen sich inhaltlich und musikalisch erschliessen. Menschen sollen sich in den Repertoireprozess einbringen und damit ihre partizipative Rolle im Gottesdienst stärken: Gemeindegesang und Gemeindeentwicklung bringen sich gegenseitig in Bewegung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Investition in digitale Formate. Auf ökumenischer Basis wurden bereits Gespräche über eine digitale Servicestruktur geführt.

Kompetenznetzwerk Liturgie und Musik

Die Abgeordnetenversammlung der LGBK genehmigte am 8. Juni 2022 eine zweijährige Pilotphase zum Aufbau eines Kompetenznetzwerks Liturgie und Musik (KLM). Für die Jahre 2023-2024 sollen sich die Aktivitäten des KLM auf folgende Ansatzpunkte fokussieren:

  • Aufbau einer umfassenden Online-Datenbank aller Aus- und Weiterbildungsangebote in den Bereichen Kirchenmusik und Liturgie in der Deutschschweiz.
  • Koordination bestehender und Konzeption neuer gezielter Begegnungen von Engagierten im Bereich der Theologie, der Musik und weiterer kirchlicher Berufe während und nach deren Ausbildungen, auf verschiedenen Ausbildungsniveaus (von den Hochschulen bis zu Angeboten für Laien). Das Kompetenznetzwerk wird dabei bestehende Vernetzungsprojekte der Mitgliedskirchen nicht konkurrieren, sondern sich nach Möglichkeit mit diesen zusammenschliessen.
  • Konzeption und Durchführung eines grossen Deutschschweiz-weiten KLM-Tages als Raum für gemeinsames Experimentieren und Entdecken neuer liturgisch-musikalischer Formen für den Gottesdienst. Ein erster KLM-Tag funktioniert gleichsam als Kick-Off für das Kompetenznetzwerk. Er hat als Leuchtturm-Projekt das Potential, eine Strahlkraft über innerkirchliche Kreise hinaus zu entwickeln.